Ein Fremdwährungskredit hat in Österreich oftmals einen niedrigeren Zinssatz als ein Kredit in Euro. Der Nachteil besteht darin, dass immer ein erhöhtes Wechselkursrisiko vorhanden ist. Wird zum Beispiel ein Fremdwährungskredit in Franken oder Yen aufgenommen, kann sich bei einem Kursanstieg der noch zurück zu zahlende Kreditbetrag erhöhen.
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Deshalb sollte von jedem Kreditnehmer eines Fremdwährungskredits der Wechselkurs der in Anspruch genommenen Währung gut beobachtet werden, um den Fremdwährungskredit zum richtigen Zeitpunkt auf Euro umstellen zu lassen.
Ein weiteres Problem sind die geforderten Sicherheiten durch die kreditvergebene Bank. Steigt der Wechselkurs an und damit auch die Fremdwährungsschuld, kann es passieren das zusätzliche Sicherheiten gefordert werden. Sind kein Grundvermögen, Antiquitäten oder wertvolle Sammlungen vorhanden, kann das zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen. Zum anderen muss vor dem Aufnehmen eines Fremdwährungskredites beachtet werden, das für diesen auch zusätzliche Kosten anfallen.
Es müssen doppelte Kontoführungsgebühren gezahlt werden, einmal für das Fremdwährungskonto und einmal für das Eurokonto. Für jede durchgeführte Transaktion fallen zusätzliche Manipulationsgebühren an. Muss der Fremdwährungskredit gar in Euro umgewandelt werden, entstehen für den Kreditnehmer nochmals Kosten. Oftmals werden abhängig vom Auszahlungsbetrag des Fremdkredites auch Mindestspesen berechnet.
Obwohl der Zinssatz bei einem Fremdwährungskredit oftmals günstiger ist als bei einer österreichischen Bank, sollten durch einen vorherigen Kreditvergleich die anfallenden Nebenkosten verglichen werden. Es gilt folgender Grundsatz, kann der gewünschte Kreditvertrag nicht über einen Bausparvertrag oder Eurokredit finanziert werden, sollte auch das Risiko eines Fremdwährungskredites nicht eingegangen werden.
Generell können österreichische Staatsbürger einen Fremdwährungskredit beantragen, wenn sie keiner selbstständigen Tätigkeit nachgehen und eine gute Bonität haben.
Einige Banken verlangen außerdem einen Mindestfinanzierungsbetrag von 75.000 Euro. Mit einem Fremdwährungskredit kann der Kauf, Neu- oder Umbau einer Immobilie oder der Kauf von Grundstücken mit einer Bebauungsabsicht finanziert werden. Auch Anlageobjekte in denen privat genutzter Wohnraum entstehen soll fallen in diese Kategorie. Ein Fremdwährungskredit wird zum überwiegenden Teil in Yen oder CHF ausgezahlt, kann aber auch teilweise mit dem Euro mischfinanziert werden. Eine Zinsfestschreibung erfolgt standardmäßig über einen Zeitraum von drei Monaten.
Für die Gewährung eines Fremdwährungskredites muss etwa mit einer Bearbeitungszeit von sechs bis acht Wochen gerechnet werden, bevor eine Auszahlung des gewünschten Kreditbetrages erfolgt. Ein kompetenter Berater wird bei der Beantragung sehr hilfreich sein. Als erstes muss vom Kreditantragsteller der Kreditantrag und eine Selbstauskunft ausgefüllt werden. Zusammen mit den Objektdaten des zu finanzierenden Vorhabens, werden diese Unterlagen an das betreffende Finanzcenter gesendet.
Eine Prüfung und ein Vorentscheid erfolgt durch das Finanzcenter. Bei einem positiven Vorentscheid bekommt der Kreditantragsteller eine Checkliste mit den benötigten Unterlagen. Diese müssen zur abschließenden Bearbeitung des Kreditantrages erneut im Original eingereicht werden. Nun erst erfolgt eine Detailprüfung und der Kunde erhält ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Kreditangebot. Dieses bekommt er schriftlich zugesendet und erst nach der Unterschrift ist der Kreditvertrag zu Stande gekommen. Gegebenenfalls ist noch ein zusätzlicher Notartermin notwendig.
Ein Fremdwährungskredit ist nicht für alle österreichischen Staatsbürger die optimale Finanzierungsmöglichkeit, aber wenn die Konditionen passen, ist diese Art der Finanzierung eine durchaus lukrative Alternative zu einem Eurokredit. Die ausgesprochene Flexibilität der Banken die Fremdwährungskredite vergeben in Verbindung mit hohen Sicherheiten führen oftmals zu einer deutlich kürzeren Laufzeit der Finanzierung als bei einer österreichischen Bank.
Durch die sehr kurze Zinsbindungszeit von drei Monaten können nach jedem Quartal Sondertilgungen in beliebiger Höhe geleistet werden. Eine Vorfälligkeitsentscheidung gibt es bei Fremdwährungskrediten nicht. Zinsänderungen werden vierteljährlich beachtet, egal ob die Zinsentwicklung nach oben oder nach unten geht. Bei Fremdwährungskrediten ist eine Obergrenze des Zinssatzes von vier Prozent festgelegt, so dass für den Kreditnehmer nur ein geringes Risiko besteht.
Ein Fremdwährungskredit wird immer in einer fremden Währung aufgenommen, aber dennoch in Euro ausbezahlt. Deshalb ist ein schwankender Wechselkurs für den Kreditnehmer das größte Risiko. Da die Währung aber quartalsweise geändert werden kann, ist auch hier eine gewisse Sicherheit vorhanden. Die Laufzeit eines Fremdwährungskredites entspricht in der Regel immer 25 Jahre. Das bedeutet dass diese extrem kürzer ist, als wenn das Vorhaben mit einem Annuitätendarlehen gleicher Höhe von einer österreichischen Bank finanziert werden würde.