ATX – Begriffsdefinition und Herkunft
Die drei Buchstaben ATX stehen für die englischen Wörter „Austrian Traded Index“. Es handelt sich hierbei um den größten und wichtigsten Aktienindex der Republik Österreich.
Aus diesem Grund wird oft verkürzt vom Leitindex gesprochen. Im ATX sind die zwanzig größten und damit wichtigsten Firmen Österreichs enthalten, die am Aktienmarkt vertreten sind. Vor über dreißig Jahren (konkret am 02.01.1991) begann der ATX seine Erfolgsgeschichte an der Wiener Börse, die heuer ihr 250. Bestehen feierte.
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Erwartungen für die Zukunft – Aktienkurse 2022 beachten
Der Wert wurde damals mit exakt tausend Punkten festgelegt. Damit der Index aktuell gewichtet bleibt, wird zweimal im Jahr über die Zusammensetzung entschieden. Gewichtung bedeutet, welchen Wert die jeweilige Aktiengesellschaft am Aktienmarkt hat und dem entsprechend kann eine neue Firma in den ATX aufgenommen oder entfernt werden. Den höchsten Wert erreichte der ATX im Jahr 2007 mit über fünf Tausend Punkten. Heute steht er bei knapp unter vier Tausend Punkten und legte im Jahr 2021 über vierzig Prozent zu.
Ausblick auf den Aktienmarkt für 2022
Aktuell stehen die Zeichen für die österreichische Konjunktur sehr gut. Es spricht also einiges dafür, dass die positive Entwicklung am heimischen Aktienmarkt weitergeht. Nach dem vierten bundesweiten Lockdown wegen der mühsamen Corona – Pandemie, zeigte sich die österreichische Wirtschaft weit weniger negativ davon beeindruckt als zuvor.
- Das deutet auf eine robuste Haltung hin. Die größten Verlierer von Lockdowns sind naturgemäß Tourismusbetriebe und Konsumgüter – Händler, die sich im ATX nicht finden und den Index daher nicht negativ beeinflussen konnten.
- Wenn man optimistisch ins neue Jahr 2022 blickt und man annimmt, dass kein neuerlicher Lockdown kommt, ist mit einem kräftigen Zuwachs im ersten Quartal zu rechnen. Hier sind die Rückgänge beim Konsum dann als Nachholeffekte zu verbuchen.
Das laufende Börsenjahr deutet außerdem auf robuste Zahlen und Werte hin. Die Unternehmen im ATX konnten die Erwartungen in der Regel erfüllen oder gar übertreffen. Dies spiegelt sich auch an den Kurs – Gewinnen wieder. Der ATX stieg im heurigen Jahr 2021 um rund vierzig Prozent was ein sehr herzeigbares Ergebnis darstellt.
Auch weltweit braucht sich dieses zweistellige Ergebnis nicht verstecken. Der ATX liegt also insgesamt stark im Plus und viele Firmen trugen zur positiven Überraschung bei. Aktien – Werte die im grünen Energie Bereich aktiv sind, werden 2022 ein breites Bündel an Potential entfalten können. Der Trend setzt sich also positiv fort. Wasserstoff ist ebenfalls ein Schlagwort, das in diesem Bereich nicht fehlen kann.
Ein positiver Impuls zum Kursverlauf wird auch der Aufbauplan der EU dazu beitragen. Dieses Aufbauprogramm soll die Themenfelder Digitalisierung, Umwelt und Schulung positiv anregen. Die österreichische Bundesregieurng hat hier rund vier Milliarden Euro für diese Bereich avisiert. Die EU steuert drei Milliarden dazu bei. Beim EU – Plan innerhalb der EU den Handel anzukurbeln wird die österreichische Exportwirtschaft profitieren und so den Aktienmarkt direkt und indirekt fördern.
Top Aktien – Empfehlungen im ATX für 2022
AT&S AG
Der Chiphersteller AT&S performte mit rund 75 % Plus an der Wiener Börse und damit im ATX. Das Kursplus katapultierte den Tech – Hersteller an die Nummer 1 der Tipps. Die Firma erhöhte sogar die Umsatzziele für 2022, da die Unternehmenswerte sich noch besser als erwartet entwickelt haben. Darüber hinaus konnten Kapazitäten erweitert werden und all dies verleiht der Aktie Kurs – Flüge nach oben. Die Firma hat auch in Shanghai ein Produktionswerk und hat auch nächstes Jahr enormes Potential. Die Nachfrage nach Chips ist ungebrochen hoch und es gibt so gut wie keinen Bereich, der ohne Chips auskommt.
Erste Group Bank AG
Das Bankengeschäft der Erste Group Bank AG erwartete weniger Kosten für die Risikogeschäfte und wurde damit für Anleger noch interessanter. Durch eine Umschichtung von Aktienpaketen kam mehr in den Streubesitz und die Gewichtung im ATX hat sich dadurch erhöht.
EVN AG
Der Energieversorger profitiert freilich vom Winter, den steigenden Energiepreisen sowie dem Umstieg auf die E – Automobilität. Darüber hinaus wartete die EVN AG mit einem Rekordgewinn auf und verbesserte seine Leistung bei grüner Energie. Die operative Geschäftsentwicklung ist sehr positiv zu bewerten und die Schließung eines Kohlekraftwerks wurde von den Anlegern und Kunden sehr positiv betrachtet und bewertet. Die Firma selbst beendete eine Geschäftsbeziehung zu einem deutschen Kohle – Energie – Hersteller und verbesserte dadurch abermals seine eigene grüne Bilanz an der Börse.
Schoeller Bleckmann
Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (kurz SBO) mit Sitz in Österreich liefert und produziert Hochpräzisionsteile für die Ölindustrie. Zwar gab es im ersten Halbjahr 2021 Kursverluste da in den USA weniger Öl gefordert worden ist, doch erholte sich der Kurs im zweiten Halbjahr 2021 stark. Zusätzlich stiegen die Öl – Preise stark an, was der Aktie einen kräftigen Schub verliehen haben. Die Umsatzerwartungen wurden ebenso wie die Ergebniserwartungen nach oben korrigiert, was die SBO attraktiver machte.
Raiffeisen Bank International AG
Die Gibel – Kreuzer präsentierten starke Unternehmenswerte und Ergebnisse. Selbst die Erwartungen an den Finanz – Konzern wurden übertroffen. Die Kosten für Ausfälle konnten im Risikogeschäft vermindert werden und das Geschäft in Osteuropa erwies sich als besonders lukrativ. Da in diesen Ländern kein Euro eingesetzt wird, wurden dort bereits Zinsen angehoben was das Spar- und Kreditgeschäft für die Bank insgesamt ertragreicher machte.
Mayr-Melnhof AG
Der Verpackungsexperte profitierte von der starken Nachfrage von Verpackungen durch die steigenden Nachholeffekte. Die Prognosen werden vom Unternehmen als solide beschrieben. Eine Kurs – Rakete ist bei diesem Investment nicht zu erwarten, sondern eine durch und durch solide Veranlagung in ein österreichisches Erfolgs – Unternehmen.
Renditen mit dem ATX
Renditen sind die Butter auf das Brot. Als Aktionär gehört einem ein Teil der Firma. Dies hat positive wie auch negative Eigenschaften. Positiv ist, dass man bei einem guten Geschäftsverlauf vom Gewinn profitiert.
- Die Gewinne werden meist vierteljährlich in Form von Dividenden ausgeschüttet. Wer Kunde eines österreichischen Brokers ist, wird auch automatisch besteuert und muss sich nicht selbst um die Versteuerung kümmern.
- Der Steuersatz ist mit 27,5 % gleich hoch wie am Sparbuch. Wer klug investiert und mehr Rendite im Jahr als Inflation bekommt, verliert also keine Kaufkraft.
- Seit Bestehen vom ATX, also über dreißig Jahre, generierten die zwanzig größten Aktiengesellschaften von Österreich mehr als die Hälfte aller Renditen.
Die Renditen im ATX sind sehr stabil verlaufen. Durchschnittlich darf mit einer Rendite von sechs bis sieben Prozent im Jahr gerechnet werden. Diese Zahl ergibt sich anhand der Summe aller Renditen, geteilt durch die Jahre des Bestehens. Wer hier noch den Zinses – Zins – Effekt berücksichtigt und die Renditen erneut reinvestiert, kommt auf weit höhere Gewinne. Es ist also wichtig sich über die Kaufkraft bewusst zu sein und nicht nur die nominalen Werte, wie bspw. am Sparbuch zu beobachten.
Freilich machen eine Streuung und der richtige Aktienmix im eigenen Depot ein gutes Investment aus. Der ATX bietet hier eine solide, stabile, langjährige und liquide Form der Veranlagung wieder. Titel mit Renditen machen den Unterschied bei vielen Jahren an der Börse aus, da das Kapital an und für sich investiert bleibt, es jedoch zu Gewinn – Ausschüttungen im laufenden Jahr kommt. Der Mix macht es eben aus und man ist mit einem guten Depot sehr gut abgesichert.
Bewertung des ATX
Der Leitindex ATX wird für das nächste Jahr 2022 ein Kurs – Gewinn – Verhältnis in Höhe von circa zehn aufweisen. Der Wert ist trotz des sensationellen Jahres 2021 unter dem Durchschnitt von zwölf. Da sind also zwanzig Prozent Spielraum vorhanden. Verglichen mit anderen Märkten in der EU, liegen dort die Bewertungen deutlich darüber. Hier liegt der Faktor in etwa beim dreifachen. Das bedeutet, dass andere Aktienmärkte mit ca. dreißig Prozent überdurchschnittlich hoch bewertet sind.
Ausblick und Risiken
Die Geldpolitik wird freilich auch nächstes Jahr ein großes Thema sein. Eine Zinserhöhung im Euroraum, der also den ATX betreffen könnte, ist nicht in Sicht. Die Corona Pandemie hält die Welt und damit die Wirtschaft weiter in Geiselhaft und daher wird der politische Wille nach Zinserhöhungen nicht ausgeprägt sein. In einem solchen Umfeld ist ausreichend Geld für den Aktienmarkt vorhanden, welcher die Kurse weiter nach oben treiben kann. Neuerliche Mutationen können nicht ausgeschlossen werden und damit sind auch Kurseinbrüche nicht vermeidbar oder ganz vorhersehbar. Die Inflation kann durchaus negativ durchschlagen und den Börsen Verlusten einbringen. Wenn man mittel- und langfristig investiert ist, wird sich das wieder normalisieren. Aus Sicht der meisten Experten werden sich die Parameter wiedereinstellen.
- Sowohl die Anleger wie auch die Notenbanker sind in einer Art Zwickmühle. Durch die Inflation ergibt sich ein Kaufkraftverlust.
- Wenn Heizen, Wohnen und Mobilität teurer werden, bleibt weniger Geld für andere Bereiche des Konsums. Inflation, Zinsen und Börsen sind also nicht zu entkoppeln.
Derzeit findet es zwar etwas zeitversetzt statt, letztlich wird es sich aber wieder einfinden. Etwas Planungssicherheit bieten allerdings die Staatsschulden. Durch die hohen Staatsschulden sind hohe und rasche Zinserhöhungen nicht zu erwarten. Daher bleibt im Aktienmarkt ausreichend Geld vorhanden. Es ist also ein Wettrennen gegen die Pandemie, den Lieferproblemen und der Inflation. Diese Themen werden also auch 2022 von Bedeutung sein.
WICHTIG: Diese Aktien Empfehlungen und Tipps stellen KEINE Anlageberatung dar. Entscheiden Sie selbständig, informieren Sie sich zu aktuellen Kursen und beachten Sie das Risiko von einem Totalverlust ihres eingesetzen Kapitals an den Börsen! KEINE Haftung für Entscheidungen und Verluste aufgrund ihrer Investitionen!