Bei der London Stock Exchange (Abkürzung LSE) handelt es sich um eine der ältesten und größten Börsen in Europa. Die London Stock Exchange hat ihren Sitz in der britischen Hauptstadt London. Die LSE fungiert als Aktiengesellschaft, welche aus 3 Segmenten besteht.
Dazu gehören der Hauptmarkt (der sog. Main Market), die EDX London sowie der Alternative Investment Market (AIM). Die FTSE Group (unabhängig) erstellt als Auftragsempfänger der LSE die Aktienindizes. Einer der bekanntesten Indizes ist dabei der FTSE 100 Index.
Die Anfänge dieser Börse – Geschichte
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ist in Großbritannien der Handelsplatz „Royal Exchange“ gegründet worden. Ungefähr 100 Jahren danach trafen sich einige Handelsteilnehmer in einem Kaffeehaus. Der Zweck dieser Zusammenkunft diente dazu, eigene Regeln aufzustellen. Daraus ist dann im Jahr 1801 unter der Bezeichnung „The Stock Exchange“ die heutige Börse „London Stock Exchange (Abkürzung LSE) entstanden.
- Im Jahr 2007 fand ein Zusammenschluss mit der italienischen Börse statt. Bei der London Stock Exchange handelt es sich um eine „Public Limited Company (PLC), von der Aktien im Umlauf sind.
- Dabei liegt der Anteil der im Streubesitz befindlichen Aktien bei ungefähr 75 Prozent. Der Staat Katar hat davon einen Anteil von ungefähr 10 Prozent. Ebenfalls sind die Black Rock Vermögensverwaltung, Veritas sowie Invesco an dem Unternehmen beteiligt.
Die London Stock Exchange und deren Besonderheiten
Hierbei handelt es sich um den wichtigen Handelsplatz in Europa. Dabei ist der Börsenmarkt in Großbritannien liberalisiert und unterliegt nicht der staatlichen Aufsicht.
Von der Börse in London werden jedoch hier selbst Leitlinien vorgegeben.
- Dabei kontrolliert unabhängig von der Regierung die „Financial Conduct Authority (FCA) die Finanzmärkte und die der Bank of England angegliederte sowie unterstellte „Prudential Regulation Authority (Abkürzung PRA) kontrolliert und überwacht die Versicherungen, Banken und Finanzteilnehmer.
Die Richtlinie über die Märkte für Finanzinstrumente der Europäischen Kommission (Abkürzung MiFID) wurde aufgrund der Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union auch von der London Stock Exchange voll umgesetzt. Dabei kann es hier durch den eventuell 2020 anstehenden Brexit hier auch zu Veränderungen kommen.
Die Handelsmöglichkeiten an der London Stock Exchange
An der London Stock Exchange werden die nationalen sowie internationalen Aktien gehandelt. Ebenfalls gibt es einen Handel von Futures auf Devisen und Zinsen.
- Auch gibt es dort einen Handel mit Rohstoffen sowie Warentermingeschäfte und einen Marktplatz, wo speziell Rohöl gehandelt wird. Auf diesem Marktplatz stehen Futures für den Handel der Ölsorten WTI Curde und Brent mit einer Stückelung von 1 Barrel zur Verfügung.
Die London Stock Exchange unterteilt sich in den Hauptmarkt für die wichtigen und bedeutenden Aktiengesellschaften (hier wird von einem Main Market gesprochen), in einen Wachstumsmarkt für die kapitalsuchenden und aufstrebenden Unternehmen (Abkürzung AIM), in einen Handelsplatz für Profi-Investoren (Professional Securities Market) sowie in einen Markt für Aktienderivate (EDX) auf.
Der Index FTSE 100 an der London Stock Exchange
- Der Index FTSE 100 beinhaltet den Großteil des gesamten Marktes. Die Kurse der 100 Bluechip-Firmen werden nach deren Marktkapitalisierung dort eingestuft. Dabei erfolgt deren Berechnung von der FTSE Group.
Der Ablauf des elektronischen Handels an der London Stock Exchange
Bereits im Jahr 1986 wurde an der Londoner Börse der Computerhandel unter der Bezeichnung „Big Bang“ eingeführt. Dadurch ist damals London zu einem der 3 mächtigsten Handelsorte weltweit aufgestiegen.
London Stock Exchange – Handelszeiten
- Die Handelszeiten in London liegen zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr (WEZ) und von 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr (MEZ).
Hierbei ist das Computerhandelssystem SETS das Zugpferd des Hauptmarktes. Der Nebenwertmarkt (Abkürzung AIM) betreibt die Bearbeitung der Oder mit SEAQ (Stock Exchange Automated Quotation System). Die Veröffentlichung der Kurse erfolgt in Pence-Angaben. Das wirkt auf solche Anleger, die damit nicht täglich umgehen, zunächst verwirrend. Ein Pfund Sterling (1 GBP) setzt sich aus 100 Pence zusammen. Dadurch sind dann auch zum Beispiel Kurse von 2.000 lediglich 20 GBP wert.