Ein Bausparvertrag dient dem Ansparen eines Guthabens für den Hausbau oder -kauf und der anschließenden günstigen Finanzierung. Die Anbieter solche Verträge sind eigentlich die vier Bausparkassen in Österreich (Wüstenrot, s Bausparkasse, Raiffeisen Bausparkasse und start:bausparkasse), doch sie kooperieren mit sehr vielen Banken und Sparkassen. Daher lässt sich ein Bausparvertrag bei fast jedem Geldinstitut abschließen.
Wozu dient die Konstruktion des Bauspardarlehens?
Wer ein Haus baut oder kauft, benötigt hierfür ein gewisses Eigenkapital. 20 % gelten als angemessen. Nun steht es theoretisch jedermann frei, dieses Kapital auf irgendeine Weise anzusparen, doch der Sparwille ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.
- Der Bausparvertrag im September 2024 in Österreich motiviert zum Ansparen durch die Verzinsung der Ansparsumme und die gleichzeitige Koppelung beim selben Anbieter mit einem zinsgünstigen Kredit.
- Für die Anbieter von Bausparverträgen und die Gemeinschaft der Bausparer funktioniert das Prinzip auch, weil Letztere einen Pool von Anlegern und Kreditnehmern bilden.
Die angesparten Summen aller Bausparer kommen in einen Topf, aus dem sich wiederum die Bauspardarlehen auszahlen lassen. Die Tilgungsraten plus Zinsen der Kreditnehmer kommen wiederum in den Topf.
Die Gemeinschaft der Bausparer ist stärker als ein einzelner Sparer und Kreditnehmer. Auch sinkt für die Bausparkasse der Verwaltungsaufwand. Diesen Kostenvorteil gibt sie in Form günstigerer Zinsen an die Bausparer weiter.
Das Prinzip ist uralt – vermutlich wurde es schon vor rund 3.000 Jahren in China und Ägypten angewendet. In Europa entwickelte sich das modernere Bausparprinzip ab dem 18. Jahrhundert. Was so viel Tradition hat, kann – niedrige Zinsen hin oder her – nicht vollkommen falsch sein.
Warum ist das Bausparen trotz niedriger Zinsen beliebt und erfolgreich?
Hierfür gibt es zwei prinzipielle Gründe:
- #1: Die vergleichsweise niedrigen Zinsen auf die Ansparleistung werden mit ebenfalls niedrigen Zinsen auf den Darlehensvertrag ausgeglichen. Da die Ansparleistung sehr viel niedriger ist als der Kredit, ergibt sich ein eindeutiger Zinsvorteil für den Sparer und Kreditnehmer.
- #2: Der Staat fördert das Bausparen mit derzeit (2019) maximal 1.200 Euro pro Jahr und Bausparer. Das ist geschenktes Geld, auf das niemand verzichten sollte.
Unbenommen davon bleibt der Vorteil erhalten, dass künftige Eigenheimbauer oder -käufer überhaupt zum Ansparen motiviert werden. Für Menschen, die den Zins- und Fördervorteil nicht so sehr im Detail durchrechnen, ist das sogar das wichtigste Motiv, einen Bausparvertrag abzuschließen.
Wie sinnvoll ist ein Bausparvertrag?
Er ist sehr sinnvoll durch verschiedene gesetzliche und banktechnische Rahmenbedingungen. Natürlich geraten Bausparer in Versuchung, den Sparvertrag während der mindestens sechsjährigen Ansparphase vorzeitig aufzulösen, weil sie das Geld für andere Zwecke gebrauchen können.
Doch dann verlieren sie die Bausparprämie und zahlen so viel an Gebühren für die vorzeitige Kündigung, dass in den meisten Fällen sogar die erwirtschafteten Zinsen verloren gehen. Aus diesem Grund bleiben die meisten Bausparer bei ihrem Bausparvertrag und nutzen das angesparte Guthaben und den danach gewährten zinsgünstigen Kredit wirklich, um Wohneigentum anzuschaffen.
Dieses besitzen sie in der Regel ihr Leben lang. Rückblickend sagen praktisch alle ehemaligen Bausparer und späteren Eigenheimbesitzer: Gott sei Dank haben wir das durchgehalten. Das Ansparen auf eine Immobilie ist ohnehin erforderlich, einen Eigenheimkredit ohne Eigenkapital gibt es fast nicht oder nur zu sehr ungünstigen Konditionen. Wenn es aber so ist, dann eignet sich tatsächlich der Bausparvertrag von allen Möglichkeiten am besten. Er ist gut organisiert und strukturiert, er schafft Sicherheit und setzt Ziele. Damit ist er wirklich sinnvoll.
Wer sind die Bausparer?
Es sind zweifellos Menschen, die langfristig planen können, zudem sind es überwiegend junge Menschen. Die größte Gruppe sind junge Familien, bei denen die Eltern zwischen etwa 25 bis 33 Jahre alt sind. Doch es sind keinesfalls die bestverdienenden Berufstätigen in Österreich.
Bausparen lohnt sich gerade für mittlere und untere Einkommen sehr stark. Wirklich vorausschauende Eltern schließen nicht selten schon für ihre Kinder Bausparverträge ab, die sie mit geringen Summen und sehr langfristig besparen. Das wirkt auf manche Menschen bieder und altbacken, doch diese Kinder freuen sich nach 15 bis 20 Jahren über ihre sichere Zukunft und sind ihren Eltern sehr dankbar.
Wo gibt es Unterstützung beim Vergleich der Angebote?
Es gibt beim Bausparen verschiedene Angebote der Verzinsung des Ansparguthabens und der Zinsbelastung beim späteren Bauspardarlehen. Diese Angebote sind für Laien nur schwer zu überblicken und seriös zu vergleichen.
Daher hilft Ihnen in dieser Frage das Unternehmen Optifin.at. Die über 30 Finanzexperten von Optifin beraten Sie persönlich und regional, sie erstellen Ihnen transparente und ungebundene Angebote von verschiedensten Banken und Sparkassen, die Bausparverträge im Portfolio führen. Optifin vergleicht die Konditionen von mehr als 80 Geldinstituten für Sie professionell und kompetent. Dahinter stehen über 30 Jahre Erfahrung am Finanzmarkt. Sie erhalten das günstigste Angebot, das für Sie derzeit am Markt zu finden ist.
Wie sieht so ein Bauspardarlehen im Detail aus?
Die Bauspardarlehen können nach einer sechsjährigen geförderten Ansparphase durchaus 30 Jahre laufen und Summe über 200.000 Euro erreichen.
Sonderangebote einzelner Bausparkassen laufen auf verschiedene Zinsgestaltungen und Rückzahlungsvarianten hinaus (fix oder flexibel, Standardrate oder dynamische Rate), auch bieten einige Bausparkassen ein Aussetzen der Tilgung (nur Zahlung der Zinsenrate) bis zu 24 Monate an.
Die Sparzinsen können im Jahr 2019 bei einzelnen Bausparkassen um 0,25 – 1,0 % liegen, die Kreditzinsen um 0,99 – 1,8 %. Das hängt auch von der Bonität des Kreditnehmers, der Laufzeit des Darlehens, dem Beleihungswert und der Gesamthöhe ab. Sogar ein Bauspardarlehen ohne grundbuchliche Besicherung in Höhe von etwa 20.000 bis 50.000 Euro ist möglich. Hierbei steigen allerdings die Zinsen an, derzeit werden für diese Variante etwas über 3,0 % verlangt.
Grundsätzliche Vorteile eines Bauspardarlehens
- Erwirtschaftung von verzinstem Eigenkapital in der Ansparphase
- lange Festzinsphasen zu Beginn der Darlehenslaufzeit
- staatliche Förderung durch die Bausparprämie
- feste Tilgungssätze über den Darlehenszeitraum
- auf Wunsch lange Vertragsdauer von 30 (und mehr) Jahren
- Zinsvorteil durch den günstigen Darlehenszins
Mit dem Bauspardarlehen erlangen die Kreditnehmer eine hohe Planungssicherheit. In den meisten Fällen gelingt das Vorhaben, mit dieser Art der Finanzierung tatsächlich Wohneigentum anzuschaffen.
Wann sollten Menschen über ein Bauspardarlehen nachdenken?
Da die Ansparphase in der Regel sechs Jahre dauert, muss die Entscheidung über einen Bausparvertrag schon mindestens sechs Jahre vor dem Beginn des Bauvorhabens fallen. Es gibt zwar die Möglichkeit, sich ein angespartes Guthaben ohne Verlust der staatlichen Förderung schon früher auszahlen zu lassen, wenn nämlich das Geld nachweislich für ein Immobilienprojekt verwendet wird.
Doch das ist in der Regel so nicht geplant und von den meisten Bausparern auch nicht zu stemmen. Wenn aber ein Bausparvertrag geplant wird, sollten die Rahmenbedingungen für das künftige Immobilienprojekt schon relativ gut bekannt sein.
Das sind beispielsweise diese Faktoren:
- Kosten des Immobilienprojekts (Haus, Grundstück, Grunderwerbssteuer, Notar- und Maklerkosten etc.)
- persönliche Sparrate pro Monat
- berufliche und familiäre Entwicklung
Über diese Dinge müssen alle künftigen Bauherren oder Immobilienkäufer nachdenken. Der Vorteil eines Bausparvertrages besteht darin, dass schon während der sechsjährigen Ansparphase ein Test der eigenen finanziellen Belastbarkeit möglich ist.
Wenn sich zeigt, dass eine höhere Hypothekarrate nicht durchzuhalten ist, können sich die Bausparer das Geld auch auszahlen lassen (unter leichten Verlusten), doch sie haben nichts zu verlieren. Sie können den Vertrag auch etwas länger besparen.
Die finanzielle Belastung in der Ansparphase ist zwar meistens kleiner als während der Tilgung des Darlehens, doch in der späteren Tilgungsphase haben ehemaligen Bausparer und aktuellen Bauspardarlehensnehmer ja in der Regel schon ihr Eigenheim bezogen. Sie sparen also die vorherige Miete. Das ist beim Vergleich der beiden Phasen Ansparen und Kredittilgung zu beachten.
Der relativ lange Planungsvorlauf ist für Bausparer mit normalem Einkommen sehr vorteilhaft. Sie können alle Argumente für ihr Immobilienprojekt in Ruhe abwägen.
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