Die Urlaubssaison ist zwar aktuell vorbei, aber dennoch gibt es natürlich eine Reihe von Menschen, die sich für einen bestimmten Zeitraum auch in den kommenden Monaten im Ausland aufhalten werden.
Meistens nimmt man eine Hand voll Bargeld mit, aber in der Regel versorgen sich Urlauber und Geschäftsreisende vornehmlich vor Ort mit ausländischen Sorten. Dabei wissen die wenigsten, dass es beim Geld abheben im Ausland zu unnötig hohen Kosten kommen kann.
Welche Zahlungsmittel sind im Ausland heute gebräuchlich?
Früher konnte man insbesondere im außereuropäischen Ausland sehr gut mit Reiseschecks (Traveller Schecks) bezahlen.
Solche Reiseschecks gibt es heutzutage nur noch sehr selten, da deren Handhabung zwar sicher, aber beim Einlösen doch recht umständlich ist. In erster Linie sind es daher die folgenden Zahlungsmittel, die im Ausland am häufigsten verwendet werden:
- Kreditkarte
- Maestro Karte (frühere EC-Karte)
- Bargeld
Kreditkarten sind, insbesondere als Mastercards oder Visa-Cards, weltweit einsetzbar. In vielen Ländern haben Sie fast schon keine andere Möglichkeit mehr, als unbar mit Kreditkarte zu zahlen. Die Maestro Karte als Nachfolgerin der EC-Karte kann zwar ebenfalls sehr oft eingesetzt werden, allerdings funktioniert sie nur im europäischen Ausland. Bargeld ist natürlich nach wie vor universell einsetzbar, wird aber von immer weniger Ländern in größerem Umfang akzeptiert.
Da es in zahlreichen Ländern Einfuhrbestimmungen gibt, was die maximale Bargeldmenge angeht, müssen sich nach wie vor viele Urlauber und Geschäftsreisende tatsächlich mit der Fremdwährung im Ausland an Geldautomaten versorgen. Dort warten allerdings nicht selten Kostenfallen.
Geld abheben im Ausland: eine günstige Bank finden
Im Ausland angekommen möchten sich viele Urlauber und Geschäftsreisende zunächst mit einem Grundstock an Bargeld versorgen. Hier gibt es allerdings bereits die erste Hürde, die man überwinden sollte. Diese besteht darin, eine möglichst günstige Bank zu finden.
Die Unterschiede zwischen den Kreditinstituten sind nämlich im Ausland teilweise deutlich größer, als Sie es vielleicht schon aus dem Inland gewohnt sind. Nicht immer werden die Gebühren für das Bargeld abheben transparent an Geldautomaten aufgeführt, sodass es mitunter sogar Glückssache ist, eine Bank mit günstigen Gebühren zu finden. Die eigentliche Falle kommt allerdings erst danach zum Tragen, nämlich die sogenannte Sofortumrechnung.
Sofortumrechnung oft mit heftigen Gebühren verbunden
Es klingt zunächst sinnvoll, beim Abheben an Geldautomaten im Ausland die angebotene Sofortumrechnung zu wählen. Anscheinend muss sich der Abhebende dann nämlich nicht auf zukünftige Devisenkurses verlassen, sondern bekommt sofort angezeigt, welchen Gegenwert die Abbuchung hat.
Experten warnen allerdings ausdrücklich davor, sich für die Variante Sofortumrechnung zu entscheiden. Diese nehmen nämlich zahlreiche Geldautomatenbetreiber, insbesondere im Ausland außerhalb der Eurozone zum Anlass, hohe Gebühren bzw. schlechte Umtauschkurse zu veranschlagen.
Daher ist es nicht empfehlenswert, dass Sie sich an ausländischen Geldautomaten für die Option der sofortigen Umrechnung in die Heimatwährung, also in Euro, entscheiden. Auf diese Weise zahlen Sie nicht selten zwischen 10 und 25 Euro (je nach Abhebebetrag) mehr, als eigentlich notwendig wäre.
Extragebühren an außereuropäischen Geldautomaten beachten
Das System der sogenannten dynamischen Währungsumrechnung, wie die Sofortumrechnung ebenfalls bezeichnet wird, findet sich insbesondere in Ländern Europas vor. Außerhalb von Europa ist hingegen eine sogenannte Extragebühr geläufiger, wie sie zum Beispiel an Geldautomaten in den Vereinigten Staaten und einigen Ländern Südostasiens gängig ist. Die Gebühren betragen durchschnittlich zwischen zwei uns acht Euro. In diesem Fall sollten Sie als Reisender nach einem Geldautomaten suchen, bei dem es diese Extragebühren nicht gibt.
Auf die richtige Kreditkarte kommt es an
Damit Sie möglichst wenig Gebühren beim Abheben im Ausland zahlen, können Sie schon vor der Reise selbst einiges tun. Dazu gehört insbesondere, sich für eine passende Kreditkarte zu entscheiden.
Neben den Leistungen, wie zum Beispiel Reiseversicherungen, unterscheiden sich die Kreditarten nämlich auch bezüglich der Gebühren, die Sie sowohl für das Geld abheben als auch für das bargeldlose Zahlen aufwenden müssen.
Wenn Sie häufiger im Ausland sind, ist es sehr sinnvoll, sich gezielt für eine Kreditkarte zu entscheiden, bei der sowohl für das Bargeld abheben im Ausland als auch für das unbare Zahlen keine Kosten entstehen.
An dieser Stelle möchten wir als Zwischenfazit zusammenfassen, welche Maßnahmen wichtig sind, damit Sie beim Geld abheben in Ausland nicht in eine Kostenfalle tappen:
- Lehnen Sie die Sofortumrechnung bei Bargeldverfügungen am ausländischen Geldautomaten ab
- Wählen Sie bewusst die Abrechnung in Landeswährung
- Achten Sie auf Geldautomaten, bei denen keine Extragebühren veranschlagt werden
- Kümmern Sie sich für vor der Reise um eine Kreditkarte, bei der für Bargeldabhebungen im Ausland keine Gebühren anfallen
Wie hoch sind die Gebühren beim Geld abheben im Ausland?
Welche Gebühren bei der Bargeldverfügung an ausländischen Geldautomaten in Rechnung gestellt werden, ist zum einen von der jeweiligen Bank und zum anderen auch vom Land abhängig. In den meisten Fällen belaufen sich die Gebühren allerdings innerhalb eines Rahmens zwischen drei und fünf Euro.
Dies betrifft jedoch nur die Höhe der Geldautomatengebühr und bezieht sich nicht auf die bereits angesprochene Sofortumrechnung, denn dann können noch deutlich höhere Zusatzkosten entstehen. Interessant ist in dem Zusammenhang ein Test von Finanztest (Ausgabe 6/2019) in dem in über 20 Nicht-Euro-Ländern ausprobiert wurde, welche Gebühren bei Abhebungen an Geldautomaten berechnet werden.
Das Ergebnis beinhaltet unter anderem die folgenden Geldautomaten-Gebühren:
- Dänemark: bis ca. 2 Euro
- Großbritannien: keine Geldautomaten-Gebühren
- Kroatien: keine Geldautomaten-Gebühren
- Polen: bis knapp 4 Euro
- Thailand: bis gut 6 Euro
- USA: bis knapp 4,50 Euro
Fazit: Kostenfallen im Ausland kennen und vermeiden
Insbesondere bei längeren Auslandsaufenthalten kann es relativ teuer werden, wenn Sie unwissentlich zu hohe Gebühren beim bargeldlosen Zahlen oder Geld abheben am Automaten zahlen.
Ohnehin ist es empfehlenswert, dass Ihre Reisekasse aus verschiedenen Komponenten besteht, sodass Sie nicht ausschließlich auf ein einziges Zahlungsmittel angewiesen sind. Falls Sie alleine reisen, so bietet sich insbesondere die folgenden Dreiteilung Ihrer Reisekasse an:
- Kreditkarte
- Sorten mitnehmen (Kauf bei der Hausbank)
- Geld verfügen an ausländischen Geldautomaten
Wenn Sie sich innerhalb der Eurozone bzw. Europas aufhalten, kann die Maestro Karte als viertes Zahlungsmittel ebenfalls sinnvoll eingesetzt werden. Der wichtigste Tipp lautet sicherlich, dass Sie bei Verfügungen an europäischen Geldautomaten nicht die Sofortumrechnung wählen, sondern sich stattdessen für die spätere Umrechnung der Fremdwährung in Euro entscheiden.
Dies ist fast immer günstiger, als wenn eine Sofortumrechnung stattfindet, denn diese ist oft mit höheren Gebühren bzw. einem schlechteren Umrechnungskurs verbunden.
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