Ein Haus bauen – Welche Kosten entstehen dabei?
Viele Menschen verfolgen den Traum, eines Tages ein Eigenheim zu besitzen. Wer diesen Traum verwirklichen möchte, sollte sich allerdings vorher mit der Frage beschäftigen, welche Kosten mit dem Bau eines Hauses auf ihn zukommen.
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Es ist sehr schwierig, pauschale Aussagen dazu zu treffen, auf welche Summe sich die Kosten für einen Hausbau belaufen.
Zum Beispiel sind bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern auf einem Grundstück mit 850 Quadratmetern mit Kosten von rund 320.00 Euro zu rechnen.
Allerdings ist dies nur ein Durchschnittswert, von dem die tatsächliche Summe auch gravierend abweichen kann.
Denn, die Faktoren die bei dem Bau eines Hauses eine Rolle spielen, sind vielfältig:
- Die Lage des Grundstücks: Welchen Wert ein Grundstück hat entscheidet maßgeblich die Lage. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Allgemein lässt sich hier festhalten, dass Grundstücke in der Innenstadt um einiges teurer sind, als gleich große Grundstücke auf dem Land.
- Der Haustyp: Ein Fertighaus zu bauen ist wesentlich günstiger, als ein Massivhaus zu bauen. Ebenfalls Einfluss auf die Kosten haben die Gebäudeform und die Etagenanzahl des Hauses. Eine Faustregel besagt hier, dass der Bau komplizierter wird, desto mehr Verwinkelungen es im Haus gibt. Damit steigen natürlich auch die Kosten.
- Der Kellerbau: Der Aufwand einen Keller auszubauen ist recht hoch. Hier lauern oft hohe Kosten. Wenn die Kellerfläche eigentlich nicht zwingend benötigt wird, können hier Kosten eingespart werden, indem nur ein Fundament, das ebenerdig ist, gegossen wird.
- Die Grundfläche: Je größer die Grundfläche des Hauses ist, desto höher steigen auch die Kosten für den Bau. Es fallen die Arbeits- und Materialkosten für jeden einzelnen Quadratmeter an.
- Die eingesetzten Materialen: Baumaterialen von einer hohen Qualität kosten natürlich etwas mehr. Es ist durchaus möglich, bei einigen Materialen Geld zu sparen. Allerdings sollte hier mit Vorsicht gehandelt werden und nicht an der falschen Stelle gespart werden. Denn damit wird das Risiko eingegangen, dass es später Folgeschäden gibt, die dann um einiges mehr kosten, als das hochwertige Material von Anfang an einzusetzen.
- Die Haustechnik: Es liegt ganz in der Entscheidung des Bauherren, ob eine Erdwärmepumpe, Strom oder Gas Energie verwendet wird. Hier spielt nicht nur die generelle Einstellung gegenüber der Umwelt eine Rolle, sondern auch das verfügbare Budget. Ein normales Heizungssystem ist immer günstiger, als der Einbau von regenerativer Heizungstechnik. Allerdings stehen für die erneuerbaren Energien und ressourcenschonenden Techniken auch einige zinsgünstige Kredite und finanzielle Zuschüsse zur Verfügung.
- Die Fensteranzahl: Viele Fenster sorgen dafür, dass sehr viel Licht in das Haus fällt. Dies lässt die Wohnatmosphäre freundlich und hell wirken. Allerdings muss beachtet werden, dass für jede Tür und jedes Fenster zusätzliche Kosten entstehen. Daher wächst die Summe für den bau mit jedem Einbau. Ein guter Tipp ist es hier, zwar weniger Fenster einzubauen, dafür aber welche, die großflächig sind.
- Die Innenausstattung: Auf die Gesamtkosten des Hausbaus hat auch die Inneneinrichtung einen großen Einfluss. Die Kosten sind natürlich höher, wenn sich der Bauherr für eine hochmoderne und luxuriöse Einrichtung entscheidet. Wer auch mit einer gängigen Standardeinrichtung zufrieden ist, kann hier einige Kosten einsparen. Betroffen davon sind besonders die Küchenausstattung, die Beleuchtungssysteme, die Sanitäreinrichtungen und Bodenbeläge.
- Der Garten: Für den Garten kann ebenfalls schnell eine hohe Summe an Kosten entstehen. Hier lohnt es sich, die Preise zu vergleichen und öfter selbst die Hand anzulegen. Dann können hier definitiv Kosten eingespart werden.
Die Baunebenkosten
Es lässt sich nur schwer beantworten, auf welche Summe sich die Baunebenkosten genau belaufen. Als Faustregel lässt sich hier sagen, dass rund 15 Prozent der gesamten Kosten auf die Baunebenkosten entfallen. Hier können auf jeder Rechnung ganz verschiedene Posten stehen, deshalb ist der Prozentsatz immer abhängig von dem individuellen Bauprojekt.
Damit ein Haus überhaupt gebaut werden kann, bedarf es die Bewilligung des Magistrat beziehungsweise der Gemeinde. Eine Baubewilligung kostet für ein normales Einfamilienhaus zwischen 500 und 800 Euro.
Ebenfalls kann es durchaus sinnvoll sein, eine Grundstücksvermessung durchzuführen. Dies gilt besonders dann, wenn in der Nähe von anderen Grundstücksgrenzen gebaut werden soll. Dann lohnt es sich nämlich, die Grenzen der Nachbargrundstücke und des eigenen genau zu kennen. Hierfür werden Kosten in Höhe zwischen 2.000 und 3.000 Euro fällig, die allerdings normalerweise bereits in den Erschließungskosten des Grundstücks enthalten sind.
Die Erschließung des Grundstücks beinhaltet alle Maßnahmen die aus baulicher Sicht nötig sind, damit das Grundstück genutzt werden kann. Auch die rechtlichen Regelungen gehören hierzu. Die Kosten hängen davon ab, wie groß das jeweilige Grundstück ist und welches Netz von Leitungen bereits vorhanden ist. Durchschnittlich belaufen sich die gesamten Kosten hierfür auf eine Summe zwischen 10.000 und 15.000 Euro.
Viel Wert bei einem Hausbau ist darüber hinaus ein Architekt. Sein Aufgabengebiet umfasst die wirtschaftliche, gestalterische und technische Planung des neuen Eigenheims.
Auch der Bau des Hauses an sich liegt in seiner Verantwortung. Die Honorare von Architekten variieren in ihrer Höhe stark, liegen aber grundsätzlich bei zehn bis 15 Prozent der gesamten Bausumme.
Ein Prüfstatiker ist dafür verantwortlich, allgemein die Baustelle zu prüfen und darüber hinaus auch die höhen- und lagemäßige Übereinstimmung mit den Bauplänen zu überwachen. Es muss der Baubehörde gemeldet werden, wenn es Abweichungen von dem bereits bewilligten Bauplan gibt. Das Honorar des Prüfstatikers ist abgängig von der Komplexität und der Größe des Neubaus.
Von der Behörde, welche die Baubewilligung ausstellt, wird oft ein Bodengutachten verlangt. Für ein solches Gutachten entstehen in der Regel Kosten von 500 bis zu 1.000 Euro.
Um den Transport der benötigten Baumaterialien und den Durchgang für die schweren Baumaschinen zu gewährleisten, ist eine Baustraße nötig. Diese kostet circa 500 bis 1.000 Euro.
Es kann schon in der Phase des Baus zu Rohbauschäden kommen. Hier lohnt es sich, diese durch eine Bauversicherung abzusichern. Für eine solche Versicherung werden in etwa 300 Euro fällig, die gut angelegt sind.
Kosten für den Hausbau – Der Rohbau
Bruttogeschossfläche
Als BGF, also Bruttogeschossfläche, wird die Gesamtheit, also die Summe, aller einzelnen Flächen auf den jeweiligen Geschossen bezeichnet, die durch die äußeren Begrenzungen, also den Außenabmessungen der einzelnen Etagen, berechnet wird.
Kosten für den Rohbau
Der Rohbau macht hierbei die größte Summe aus. Dieser reicht von den anfänglichen Arbeiten mit der Erde bis hin zur Anbringung des Dachstuhls. Für den Rohbau lassen sich für ein herkömmliches Einfamilienhaus rund 600 bis hin zu 700 Euro pro Quadratmeter der Nutzfläche rechnen. Verfügt das Gebäude über einen gehobeneren Standard können es auch mehr als 800 Euro werden.
Die Baustellensicherung und Baustelleneinrichtung
Von den Gesamtkosten für den Rohbau entfallen rund zwei Prozent auf die Baustelleneinrichtung und die Baustellensicherung. Hier können rund 25 Euro pro Quadratmeter der Bruttogeschossfläche gerechnet werden.
- Die Erdarbeiten: Rund drei Prozent der gesamten Rohbaukosten entfallen auf die Erdarbeiten. Hier kann mit circa 30 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche gerechnet werden.
- Entwässerung und Tiefbau: Hier kommt es darauf an, welche Arbeiten konkret ausgeführt werden müssen. Auf diese Position entfallen rund ein Prozent der Gesamtkosten.
- Maurerarbeiten: Die Kosten für den Maurer nehmen bei einem Massivhaus circa 20 Prozent der gesamten Rohbaukosten ein.
- Die Betondecke: Das Einziehen der Betondecken macht circa 15 Prozent der Gesamtkosten aus. Gerechnet werden kann hier also mit rund 150 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
- Die Handwerker: Die Kosten für die Arbeit der Handwerker machen circa zehn Prozent der Kosten für den Rohbau aus. Hier darf nicht vergessen werden, das Material was dabei genutzt wird, mitzurechnen. Hier werden pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche circa 80 Euro für die Handwerker fällig.
- Die Dachlattung: Abhängig von der jeweiligen Ausführung des Daches, können hierauf knapp 20 Prozent der Kosten für den Rohbau entfallen. Satteldächer sind zum Beispiel stets mit höheren Kosten verbunden als Flachdächer.
- Die Stiegen: Ein Quadratmeter von Stiegen kostet circa 800 Euro. Wird sich für eine preisgünstige Stiege entschieden, kann auch nur die Hälfte des Betrages fällig werden.
- Die Bauabdichtung: Drei Prozent der Kosten für den Rohbau entfallen auf die Bauabdichtung. Darin ist auch das Dach mit inbegriffen.
- Die Dacheindeckung: Im engeren Sinne ist die Eindeckung des Daches gar nicht mehr Teil des Rohbaus. Allerdings führen wir diese der Vollständigkeit halber hier mit aus. Von den Gesamtbaukosten entfallen hieraus circa zwischen vier und acht Prozent. Die Art der Eindeckungsart ist hier für die genauen Kosten entscheidend.
Der Innenausbau
Generell sind die Kosten, die für den Innenausbau fällig werden, sehr individuell und von dem jeweiligen Bauherren abgängig. Eine luxuriöse Innenausstattung kostet selbstverständlich mehr, als eine herkömmliche Standardausstattung.
Wird sich mit einer Standardausstattung begnügt, können hierfür pro Quadratmeter Nutzfläche rund 400 Euro gerechnet werden. Wer die luxuriöse Variante bevorzugt, kommt auf circa 600 bis 800 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.
- Die Elektrik: Bei einem Neubau kann auf die entsprechende Elektrik nicht verzichtet werden. Je nach dem Anspruch des Bauherren werden hier pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche zwischen 40 und 100 Euro fällig.
- Die Malerarbeiten: Zu den Aufgaben eines Malers in einem Neubau gehört beispielsweise die Anbringung von Tapeten und Farben, das Verputzen großer Flächen und die Dämmung der äußeren Wände. Pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche werden hier circa 100 Euro fällig.
- Die Fußböden: Laminat-, Fliesen-, und Teppichverleger verlangen für ihre Arbeit pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche um die 30 bis 50 Euro. Hier ist das Material bereits inbegriffen.
- Die Klempnerarbeiten: Die Sanitäranlagen und die dazu passenden Abwasser- und Wasseranlagen sollte ein Klempner installieren. Dieser berechnet je Quadratmeter Bruttogeschossfläche circa zwischen 20 und 50 Euro.
- Die Tischlerarbeiten: Die Anfertigung von individuellen Haustüren, den Bau einer tollen Holztreppe oder der Fenstereinbau kann durch einen Tischler erfolgen. Pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche ergeben sich hierfür Kosten von 100 Euro.
- Der Estrich: Die Fußböden müssen über einen glatten Estrich verfügen, damit der Bodenbelag getragen werden kann. Dies hat einen Preis pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche von circa 20 Euro.
Hausbaukosten – Fazit
Die Ausführungen haben gezeigt, dass einige Kosten bei einem Hausbau entstehen. Wichtig ist, dass der Bauherr stets einen Überblick über alle Kosten behält und die Finanzierung, auch bei unvorhergesehenen Ereignissen, stets gesichert ist.
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